Erste Feuerwehrspritze mit Löscheimer vor 1875


Alte Feuerwehrspritze von 1876


Freiwillige Feuerwehr Titlmoos um 1900


Weibliche Feuerlöschgruppe, 2. Weltkrieg 1939-1945


Freiwillige Feuerwehr Titlmoos nach dem 2. Weltkrieg


Feuerwehrhaus-Einweihung 1962


Einweihung des neuen Gerätehauses 1962 durch den Geistl. Rat Georg Eibl


Fahne 1983 Vorderseite


Fahne 1983 Rückseite


Festjungfrauen während dem 110-jährigen Gründungsfest 1983 in Titlmoos


Feuerwehr 1983


Feuerwehrhaus 1983

Die Erkenntnis, dass der einzelne Mensch der Macht des Feuers gegenüber hilflos ist, führte schon in früherer Zeit im Brandfall zu organisierter Nachbarschaftshilfe. Ein weiterer Schritt war der Aufbau von Feuerwehren. Von den Anfängen der Feuerwehr Titlmoos zeigen die noch vorhandenen, aus Leinen gefertigten Eimer.

Erster Kommandant urkundlich nachweisbar vor 1875 war Josef Hartl aus Herbstham, geboren am 5. April 1830. Zweiter Kommandant war Stefan Knöckl von 5. Oktober 1875 bis 1900.

Die Feuerwehr wurde laut Niederschrift 1873 gegründet.

Die Gründungsmitglieder waren:

  • Auer Markus
  • Bachmann Josef
  • Bibinger Georg
  • Digruber Sebastian
  • Dinner Mathias
  • Eder Andreas
  • Egger Korbinian
  • Hartl Mathias
  • Linner Heinrich
  • Linner Josef
  • Maier Georg
  • Mariel Alois
  • Reitmeier Matthäus
  • Thaler Sebastian

Die erste gemeindliche "Feuerlöschmaschine" verbesserter deutscher Konstruktion wurde laut Protokoll Nr. 11 vom 22. Oktober 1876 angeschafft.

Am 2. April 1877 wurde unter Beschluss Nr. 12 und 13 der Bau des ersten Feuerwehrhauses gefasst. Der damalige Wirt von Stadlern stellte den Grund kostenlos zur Verfügung und baute für 120 Mark das Spritzenhaus.

Am 28. September 1892 schreibt die Wendelsteinzeitung:
"Aus Reith bei Wang: Im nahen, romantisch gelegenen Nachbarort Stadlern, welcher Ort eine Fernsicht bietet, feiert die Freiwillige Feuerwehr Titlmoos am Sonntag, den 9. Oktober ein schönes Fest. An diesem Tag soll nämlich die aus freiwilligen Beiträgen angeschaffte Fahne geweiht werden. Um 10 Uhr ist in der erst kürzlich so schön restaurierten Pfarrkirche Gottesdienst, wobei sämtliche Freiwillige Feuerwehren aus der Umgebung anwesend sein werden. Nachher findet im Mayer'schen Gast- und Tafernwirtshaus gesellige Unterhaltung mit Volksbelustigung statt; für Abends ist eine brillante bengalische Beleuchtung geplant. Der Inhalt eines riesigen Gratis-Bier-Banzen aus der Brauerei Törring-Jettenbach soll von den wackeren Feuerwehr-Männern hinter die Binde gegossen werden. Ein gut Heil allen beteiligten Vereinen!"

Aus Titlmoos 10. Oktober wird dem Wendelsteinanzeiger geschrieben:
Gestern Sonntag fand in Stadlern die Fahnenweihe der freiwilligen Feuerwehr Tittlmoos statt. Alle Teile des Festes verliefen sehr schön und wurden von einer günstigen Witterung begleitet. Von Auswärts waren folgende Feuerwehren erschienen: Titlmoos, Elsbeth (als Patenverein), Grünthal, Jettenbach, Kraiburg, Wang, Kling, Schnaitsee, Kirchensur, Mittergars, Alberting, Babensham, Schambach und Waldhausen. Böllerschüsse kündigten den Beginn der Feier an. Der Festzug war besonders schön arrangiert. Die Fahne wurde an einen im Freien aufgeschlagenen Altar vom Hochw. Hrn. Cooperator von St. Leonhard geweiht. Nach der Weihe hielt derselbe eine entsprechende Ansprache. Alsdann gings zum Festgottesdienst in die Filialkirche, die zu klein war, um alle zu fassen. Nur die Hälfte konnte Platz finden. Nach Beendigung des Gottesdienstes marschierte man wieder zur Festbühne. Herr Hilfslehrer von St. Leonhard dankte hier den Feuerwehren für ihr zahlreiches Erscheinen und schloss mit einem dreimaligen "Gut Heil!" auf unseren Prinzregenten, das donnernden Wiederhall fand. Die Fahnenjungfrau Grandl sprach hierauf einen längeren Prolog, worauf Herr Bezirksfeuerwehrvertreter Düstler aus Wasserburg in gesetzten Worten seinen Gefühlen Ausdruck gab und ein Hoch auf den Hochwürden Herrn Cooperator ausbrachte. Hierauf folgte die Verteilung der Bänder. Zwischen diesen kurz skizzierten Handlungen spielte die Musik ihre Weisen. In wohlgeordnetem Zuge marschierte man von dem Festaltar und der Festbühne zur Mayer'schen Gast- und Tafernwirtschaft, wo das Festmahl eingenommen wurde, das pro Person auf 1Rm. 15Pfg. zu stehen kam. Die Lokale waren hübsch dekoriert, das Bier gut, die Küche vorzüglich. Und so ist es begreiflich, dass die Abschiedsstunde für die aus der Ferne gekommenen Teilnehmer allzu früh schlug. Am Abend fand noch großartige Illumination und bengalische Beleuchtung statt. Kurz und gut, alles verlief lobenswert und nicht das Geringste kam vor, was Tadel verdiente.

Prolog der Fahnenjungfrau:
Wenn Feinde unser Vaterland bedrohen, Und näher schon die Flammenzeichen lohen, Dann ruft der Fürst all seine tapferen Manen, Zum blutigen Kampf, herbei zu ihren Fahnen. Mit festem Mute kommen sie in Scharen, Das Vaterland vor Unheil zu bewahren. Aus ihren Augen lacht und strahlte Entzücken Sobald sie ihre Fahnen nur erblickten! Sie war ihre Talisman in heißen Tagen, In denen wurde so manche Schlacht geschlagen; Der Siegeskranz gab ihr gar hohe Weihe Als glänzendes Symbol der deutschen Treue. Doch gilts nicht blos im Krieg den Preis erringen, Im Frieden selbst sind Feinde zu bezwingen; Das find in wilden schrecklichen Gestalten, Des Feuerbrandes entfesselte Gewalten. Wenn Nachts vom Turm die Feuerglocke wimmert, Unheimliche Glühen aus allen Fenstern schimmert, Bis endlich Flammen hoch zum Himmel sprühen Und Menschen und Getier dem Ort entfliehen. Dann schreitet keck die Feuerwehr zum Kampfe, Und stehet fest in heißem Qualm und Dampfe Und ruhet nimmer bis der Feind bezwungen Und segensvoll das Rettungswerk gelungen. Darum ist es Schick und Brauch, die Feuerwehren, Mit lautem Dank in Lied und Wort zu ehren, Die braven Männer, die in Unglückstagen Für fremdes Recht das eigene Leben wagen. Darum jubeln wir auch heute allerwegen "Gut Heil" der neuen Fahne hier entgegen, Sie möge stets, bis in die fernsten Zeiten Ihre Ehr und Ruhm die Feuerwehr begleiten.

Um die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr im 2. Weltkrieg zu sichern, bildete der damalige Kommandant Felix Grandl eine weibliche einsatzfähige Feuerlöschgruppe aus. Diese bestand aus Martha Huber, Elisabeth Huber, Hilde Maier, Maria Reiter, Anna Hilger, Maria Knöckl, Therese Ober, Agnes Eibl und Anni Seidl.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde vom Landratsamt Wasserburg der Gemeinde die erste motorische Tragkraftspritze zugeteilt.

Am 1. Dezember 1953 wurde laut Beschluss des Gemeinderates eine neue Tragkraftspritze TS/8/8 mit einachsigem Gerätewagen angeschafft. Die Eigenfinanzierung betrug 4.490 DM.

In der Gemeinderatssitzung vom 23. November 1961 wurde der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses beschlossen. Der Baugrund wurde hierfür von Hans und Martha Eder, Gastwirt in Titlmoos kostenlos an die damalige Gemeinde Titlmoos abgegeben, wodurch das neue Feuerwehrhaus seinen Standort in Titlmoos gefunden hat. Die Baukosten betrugen hierfür 12.982,80 DM. Die Einweihung erfolgte durch Herrn Geistl. Rat Georg Eibl in Anwesenheit von Landrat Stuhlberger, Bürgermeister Öttl, den Gemeinderäten sowie der gesamten Feuerwehr.

Laut Protokoll vom 16. Januar 1970 wurde unter Bürgermeister Öttl ein neues Feuerwehrlöschfahrzeug angekauft. Eigenleistung der Gemeinde 16.400 DM. Die alte Handdrückspritze (fahrbar) wurde nach der Erbauung des Feuerwehrgerätehauses nach Titlmoos gebracht. In vielen Stunden mühseliger Kleinarbeit wurde die Spritze vom Grünauer Vater in ihren ursprünglichen Zustand gebracht.

Durch die Bemühungen vom Vorstand Thomas Mitter und Kommandanten Hermann Bachmann, wurde die alte Feuerwehrfahne im Jahre 1954 renoviert.

Das 110-jährige Gründungsfest wurde vom 1. Juli bis 4. Juli 1983 mit einem Feuerwehrfest gefeiert.

Weitere 33 Jahre später wurde im Zeitraum von zwei Jahren durch das Wachstum der Feuerwehr ein Anbau eines Geräte- und Schulungsraums unerlässlich. Der An- und Umbau wurde fast in kompletter Eigenregie durchgeführt. Die Kosten für diese Erweiterung betrugen 128.527 DM. Am Samstag den 14. September 1995 wurde die feierliche Segnung des neuen Feuerwehrhauses durchgeführt. Nach dem offiziellen Teil wurden die Gäste im Feuerwehrhaus und beim Wirt bewirtet.

In der Zeit vom 10. bis 19. August 2013 wurde das 140-jährige Bestehen gefeiert. Die kleine Pauluskirche in Titlmoos in der Pfarrei Schnaitsee war Schauplatz für den Auftakt der Titmooser Festtage anlässlich des 140-jährigen Bestehens und dem 75-jährigen Bestehen der Kapelle "Zu den sieben Schmerzen Mariens". Pfarrer Hans Oberbauer aus Schnaitsee, der eine Münchner Pfarrei betreut, fand in seiner Heimatpfarrei beeindruckende Worte des Gedenkens an die verstorbenen Mitglieder der Titlmooser Feuerwehr. "Es ist nicht nur ein guter Brauch heute den Verstorbenen zu gedenken, sondern wir sind es all jenen schuldig, die sich in der Vergangenheit für das Gemeinwohl eingesetzt haben." Als äußeres Zeichen der Verbundenheit legten die Vorsitzenden Walter Scheitzeneder und Konrad Haindl eine Blumenschale am Altar nieder. "Die Blumen symbolisieren die Lebendigkeit des Vereins. Sie sind auch ein Zeichen der Liebe. Wir wollen unserer Vorfahren in Liebe gedenken." Auch ein ewiges Licht wurde vom Pfarrer entzündet: "Das Licht soll brennen füreinander, so wie die Mitglieder der Feuerwehr füreinander da sind und dort helfen wo sie gebraucht werden." Die Blaskapelle Kirchdorf umrahmte die würdige Gedenkfeier musikalisch und zog auch anschließend dem Kirchenzug mit den Mitgliedern der Feuerwehren aus Titlmoos und dem Patenverein Kling voran. Der Vorsitzende Walter Scheitzeneder dankte im Bierzelt dem Pfarrer für seine würdige Gestaltung der Gedenkfeier. Ein Gastgeschenk soll den Pfarrer an diesen Tag erinnern. Er dankte auch allen, die bei Vorbereitung der Festtage geholfen hatten. Dann holte er Bürgermeister Josef Huber zu sich auf die Bühne, um das erste Maß "Steiner Bier" anzuzapfen. Auch das Gemeindeoberhaupt hob noch einmal ganz besonders das Totengedenken in der Paulskirche hervor. "Im stillen und dankbaren Gedenken an die Gründer der Wehr und ihre Nachfolger kann ein Fest gut beginnen. Und als Schirmherr hab ich ja auch schon für das optimale Wetter gesorgt." Zusammen mit deinem Amtskollegen Otto Lederer aus Tuntenhausen, der auch Landtagskandidat ist, sowie mit Vertriebsleiter Reinhold Steinberger und zweitem Braumeister Felix Maier von der Schlossbrauerei Stein zapfte er perfekt an. Mit einem "Ozapft is" eröffnete Huber offiziell die Titlmooser Jubiläumstage. Danach zündete die Kirchdorfer Blasmusik ihr musikalisches Feuerwerk und rissen die vielen Gäste im Festzelt mit. Die Schnaitseer "Goaßlschnalzer" ließen im Verlauf des Abends ihre Goaßln knallen, so dass der Auftakt des Festes im wahrsten Sinne des Wortes ein wunderbarer und gelungener "Knaller" war. Und so wie der Beginn war, so ging es auch weiter. Ein volles Zelt beim von Klaus Lerner organisierten Heimatabend am Samstag, ein übervolles Zelt beim Höhepunkt des Festes am Sonntag und eine grandiose Kulisse beim Festgottesdienst vor der Kapelle zu den sieben Schmerzen Mariens. Auch am Montag beim Kesselfleischessen war das Zelt wieder sehr gut gefüllt. Zusammengefasst: Es war ein gelungenes und bestens durchorganisiertes Fest.

Die Kommandanten waren:

  • 1900 - 1914: Brunner Martin
  • 1914 - 1920: Thaler Sebastian sen.
  • 1920 - 1927: Löw Josef
  • 1927 - 1935: Hartl Ludwig
  • 1935 - 1946: Grandl Felix (wurde 1931 zum Kommandaten-Lehrgang nach Wasserburg gesandt)
  • 1946 - 1952: Kleinschwärzer Matthäus
  • 1952 - 1980: Bachmann Hermann
  • 1980 - 2003: Grünauer Andreas sen. (absolvierte 1979 einen Kommandaten-Lehrgang in Regensburg)
  • 2003 - heute: Axenböck Anton (nahm am Lehrgang "Leiter einer Feuerwehr" in Geretsried teil)

Vorstände:

  • 1897 - 1920: Sonderhauser Josef aus Titlmoos
  • 1920 - 1922: Angstl Thomas aus Herbstham
  • 1922 - 1936: Öttl Johann aus Stadlern
  • 1936 - 1962: Schwarzeder Josef aus Stadlern
  • 1962 - 1982: Mitter Thomas aus Titlmoos
  • 1982 - 1985: Baumann Eduard aus Oberbierwang
  • 1985 - 2000: Mitter Erich aus Titlmoos
  • 2000 - 2003: Linsmaier Georg aus Titlmoos
  • 2003 - heute: Scheitzeneder Walter aus Stadlern

Ehrenkommandanten:

  • Grandl Felix, Stadlern
  • Bachmann Hermann, Schweinsteig
  • Grünauer Andreas sen., Titlmoos

Ehrenvorstand:

  • Mitter Thomas, gestorben am 24.01.1999

Ehrenmitglied:

  • Götz Ottmar, Oberbierwang
Grandl Felix Bachmann Hermann Grünauer Andreas sen.  Mitter Thomas
Grandl Felix Bachmann Hermann  Grünauer Andreas sen. Mitter Thomas